Sonntag, 4. Mai 2008

Eingetütet

Wie alle Menschen auf der Welt, besonders hier in Deutschland, bin auch ich zu kurz gekommen. Es fehlt mir an Zuspruch, Aufmerksamkeit, Lob. Seit Eduard-Paul zu uns gezogen ist, hat sich das dramatisch gewandelt. Genauer gesagt, seit er an sich halten kann. Wildfremde Menschen drehen sich um, Radfahrer bremsen, selbst Autofahrer stoppten schon, um mir durch die Fensterscheibe ihre Hochachtung auszusprechen. Ja, genau. Ich bin der Mann, der den Kot seines Hundes mit einem Frühstücksbeutel aufliest und eingetütet im Mülleimer entsorgt. Das beeindruckt die Berliner. Und mich langsam auch. So sehr, dass es mir schon wieder peinlich ist. Deshalb erzähle ich gern folgende Geschichte:

Ein Mann hat vom Leben die Schnauze voll und will sich vom Schnellzug überrollen lassen. Als er sich auf die Schienen legt, greift er in frischen Hundekot. Angewidert geht er davon. Die Aggression gegen sich selbst hat sich nach außen gewendet. Erst gegen den Kot, dann gegen den Hund und schließlich gegen den Halter. Schön, dass er überlebt hat.

 

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wer aus der Geschichte abzuleiten glaubt, Leben lasse sich durch jeden Mist verlängern, der irrt.

OK aus WF

Anonym hat gesagt…

Hund Rocco sagt: Armer Kerl. Jetzt muss er lebenslänglich mit dem Irrtum vom DB-Plumpsklo vegetieren...
Merke: Kein vernünftiger Hund erleichtert sich auf Gleisen. Bahnhöfe machen mehr her. ;-)

Duftende Grüße,
Petra

Anonym hat gesagt…

Sind Hund und Halter nun tot? Niedergemetzelt von einem verhinderten Selbstmörder? Das wäre doch mal ein schöner Plot. Statt Selbstmord Mord wegen eines Hundehaufens - scheinbar. Denn wer mordet denn wirklich wegen so etwas?

fragt sich die
Inge