Mittwoch, 24. Juni 2009

Das ist schon unfair...

Manchmal tut es gut, daran erinnert zu werden, dass alles auch ganz anders sein könnte. Heute las ich in der Berliner Zeitung über die Mosuo, eine ethnische Gruppe im Südwesten Chinas, bei der – das ist auch das Thema des Artikels – das Matriarchat „herrscht“. Männer arbeiten nicht, sind weitgehend rechtlos und zuständig nur für die sexuelle Befriedigung der Frauen – auch das hat seinen Preis. Hat eine Frau genug von ihrem Liebhaber, hängt sie seinen Hut an einen Haken vor die Tür. Rien ne va plus. Auch müssen die Männer bei ihren Müttern leben.

In dem Artikel wird ein Mann zitiert: „Das ist schon unfair, dass die Frauen so viel arbeiten, aber so ist das nun mal bei uns. Wir helfen nur, wenn es gar nicht mehr geht.“ Und eine Frau: „Die Männer wissen nicht, was es heißt, eine Familie ernähren zu müssen. Und sie können auch nicht mit Geld umgehen.“

Jährlich strömen fast 100 000 Touristen nach Luoshui, wo die meisten Mosuo leben. Nach diesem Artikel – der argentinische Journalist Ricardo Coler hat auch ein Buch darüber geschrieben – dürften es noch mehr werden.


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