Montag, 14. September 2009

Ja, aber...


Mit Vertretern dieses Menschenschlags ist wenig anzufangen, höchstens ein Staat zu machen. Bei jedem Vorschlag und jeder Idee erheben sie wie aus der Pistole geschossen Zweifel, Einwände, schwerste Bedenken. Oft geraten diese Bedenken reichlich diffus und werden, wenn man nachfragt, immer diffuser und sind schließlich kaum mehr fassbar. Manchmal jedoch erheischen sogar diese Ideenbremser nachvollziehbare Einwände, an denen sie sich dann mit knirschendem Zahnwerk festbeißen. Aber auch das ist nicht schwer, wenn man bedenkt -wir reden jetzt vom Bioanbau -, dass jedes frische Gemüse, das wir in unseren Händen prüfend drehen und wenden, Stellen aufweist, die nicht so schön anzusehen oder vielleicht schon ein wenig braun sind - aber werfen wir das Gemüse deswegen in den Kompost?

Man könnte annehmen, Vertreter dieses Menschenschlags haben in ihrem Leben schon schwerste Schicksalsschläge aufgrund allzu großer Sorglosigkeiten erlitten und müssen sich deshalb vorsehen. Dem ist meistens nicht so. Vielmehr haben sie einen hartnäckigen Wunsch am Bestehenden festzuhalten offenbar schon von Geburt an. Auch ihre aktuelle Situation, so erfährt man schnell, hat ihre nicht eben geringen Bedenklichkeiten. Wie diese ewigen Zweifler dort überhaupt hingekommen sind - trotz ihrer massiven Bedenken allem und jedem gegenüber - ist ein großes Rätsel!

Auch diese Aber-Sager haben also ihr Päckchen zu tragen. Der Begriff Bedenkenträger weist darauf hin. Tatsächlich laufen viele von ihnen leicht gekrümmt und kleinen Fußes durchs Leben. Aufrecht und heiter und mit offenen Armen und leuchtenden Augen der Morgenröte entgegenzuschreiten ist etwas ganz anderes.


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