So viel Zeit habe ich gar nicht zur Verfügung, dachte ich zunächst und im Ernst, schließlich bin ich Freiberufler mit Hund und habe dies und das und noch viel mehr Tag für Tag zu erledigen. Mein diplomatischer Versuch, das Ganze auf zehn Minuten herunterzuhandeln, wurde abgeschmettert. Wohl mit gutem Grund. Fünfzehn Minuten sind lang, deutlich länger als zehn. Und Ziel ist es ja zur Ruhe zu kommen...
Was wirklich schwer ist. Wie alle Journalisten bin ich ein Vielfraß des Äußerlichen, der alles in seiner Umgebung aufsaugt - fast zwanghaft -, weiterverarbeitet und dabei sichtlich aufblüht. Ein Wiederkäuer, wenn auch auf höchstem Niveau. Wahrnehmen nach Innen hingegen... Wie macht man das? Vielleicht ist da gar nichts? Oder viel zu viel, dass es mich gefährlich überschwemmt? Wahrnehmen nach innen - ehrlich - ich glaub', ich hab's nie praktiziert. Wich lieber aus. Mir fällt Hanna Schygulla ein, die einmal meinte: Das, was man in seinem Leben am meisten gemieden hat, wird man irgendwann später erst recht tun müssen. So gesehen bin ich ja vielleicht früh dran.