Ob ich beim Imbiss Currywurst mit Pommes und Ketchup bestelle, den Installateur beauftrage, die tropfende Heizung zu reparieren oder telefonisch um eine Unterbrechung meines Zeitungsabonnements bitte, immer kommt ein lebhaftes „Machen wir!“.
Was damit wohl gemeint ist? Doch nicht, dass die Hände der Werktätigen die Dienstleistung in Teamarbeit verrichten? Oder dass ich selbst mithelfen muss?
Offenbar soll die „Wir-Form“ Vertrauen und Autorität stiften, die das „Ich“ allein nicht zu erwecken vermag. Das „Ich“ spricht im Namen der Institution, der Belegschaft, des Kollektivs, als wären wir alle real existierende Sozialisten. Vielleicht aber zeigt sich hier nur, was Gesellschaftstheoretiker schon lange behaupten. Vom Postulat sich zu individualisieren haben die Menschen mittlerweile die Schnauze voll. „Ich“ sein ist anstrengend. Zu viel Entbindung macht Angst.